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„echte“ Fankultur

Mittwoch 25. Juni 2008 von red

Die EURO 2008 begeistert auch Menschen, die sonst selten oder nie zu einem Fußballspiel gehen. Klaus Federmair, Mitbegründer und langjähriger Redakteur des Fußballmagazins Ballesterer wirft für uns einen Blick hinter die Kulissen der „echten“ Fankultur…

Im Fanblock

Das erste Mal in einem vollen Stadion. Mächtige Gesänge, riesige Choreografien, der Geruch vom Rauch bengalischer Feuer und anderer Pyrotechnika. Das macht Eindruck, vielleicht auch Angst. Kein Wunder, die Fans wollen eine Macht sein, dem Gegner ihre Überlegenheit demonstrieren. Es geht zumindest für 90 Minuten um Abgrenzung und Ausgrenzung. Das mag einem missfallen, und für manche ist es Grund genug, Fußballspiele zu meiden.

Aber es ist nur eine Seite des Phänomens. Innerhalb des Fanblocks wird eine Einheit gebildet. Wer bei jedem Heimspiel für das Team da ist, der gehört dazu. Soziale Unterschiede zählen nicht, die gemeinsame Fankultur ist der Integrationsfaktor für alle. Gerade unter den fanatischsten, für Außenstehende bedrohlich wirkenden Anhängern findet man mit schöner Regelmäßigkeit Menschen, die sich mit besonderer Aufmerksamkeit und Selbstverständlichkeit um Fankollegen kümmern, die ihrer Hilfe bedürfen. Und das oft über Jahre hinweg, denn Fan sind viele auf Lebenszeit.

Es sollte einen daher nicht wundern, dass gerade in der besonders auf ein starkes gemeinsames Auftreten bedachten Ultra-Kultur soziales Engagement weit verbreitet ist. Das passt allerdings überhaupt nicht in das Bild, das die meisten Medien von fanatischen Fans zeichnen. Oberflächlich und von außen betrachtet dominiert das Bild der Bedrohung und der Gewalt. Aber so einsilbig ist die Welt zum Glück nicht, erst recht nicht die Welt der Fußballfans.

Dieser Beitrag wurde erstellt am Mittwoch 25. Juni 2008 um 13:48 und abgelegt unter Allgemein, Ballgeschehen. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

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