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Mit Monokular und Kopfhörer beim Match

Montag 16. Juni 2008 von Hubert Wagner

Bericht eines sehbehinderten Fußballbegeisterten zum Spiel Österreich gegen Polen am 12. Juni 2008

Am 12. Juni 2008 besuchte ich mit meiner Begleitperson das Vorrundenspiel der EURO 2008 zwischen Österreich und Polen im Ernst Happel-Stadion.

Leibesvisitation

Wir waren bereits eineinhalb Stunden vor Spielbeginn vor dem Stadion. Freundliche Ordner verwiesen uns auf die Eingänge 17 und 18 auf der Rückseite des Stadions. Beim Eingang in die Sicherheitszone mussten wir uns bei getrennten Eingängen einer Leibesvisitation unterziehen. Durch Abtasten der Kleidung wurden auch die kleinsten Gegenstände, wie Feuerzeug, Schlüsselbund, zutage gefördert. Sogar meine Kontaktlinsenaufbewahrungsflüssigkeit wurde kontrolliert. Ich habe vollstes Verständnis für diese Prozedur, da es letzten Endes auch mein eigenes Sicherheitsgefühl steigerte. Meine kleine mitgebrachte Trompete (Werbegeschenk von einem Hauptsponsor der EURO!) musste ich an einem der dafür eigens errichteten Stände im Innenbereich der Sicherheitszone abgeben. Man bot mir an, dass ich diese nach dem Spiel dort wieder abholen könnte. Da ich vorhatte am anderen Ende des Stadions den Sicherheitsbereich zu verlassen und den Weg zurück nicht mehr auf mich nehmen wollte, ließ ich die Trompete dort.

Radiokommentar

Beim Stadioneingang bemühten sich gleich mehrere freundliche Damen und Herrn vom Ordnerdienst um uns. Einer davon begleitete uns bis zu unserer Sitzreihe im Inneren des Stadionovals. Nach einigen Minuten kam eine freundliche Dame in voller österreichischer Schlachtenbummler-Montur zu unserem Sitz und bot uns den Kopfhörer an. Sie machte uns auch darauf aufmerksam, dass der spezielle Kommentar auf einer ganz bestimmten Frequenz auf der Mittelwelle zu finden war. Da wir in der zweiten Reihe unser Plätze hatten, konnte ich auch mittels eines Monokulars dem Spielverlauf gut folgen. Bei weiter entfernten Geschehen am Spielfeld, z. B. bei Kornersituationen von der gegenüberliegenden Seite, war mir der „Radiokommentar“ eine große Hilfe. Beim Kommentieren des Spielgeschehens wechselten sich jeweils zwei junge ambitionierte „Radioreporter“ ab. Wobei der junge Mann mit dem bundesdeutschen Akzent seine Sache wesentlich besser macht als sein Kollege mit dem österreichischen Akzent. Dieser war mit seinem Kommentar von Spielsituationen des öfteren etwas hinten nach.

Die Kombination „Liveberichterstattung über Kopfhörer“ und das unmittelbare Erleben der Atmosphäre im Inneren des Stadionovals stellt ein besonderes Fußballerlebnis dar. Ich würde gerne auch nach der EURO Fußballspiele im Stadion besuchen. Umso mehr weil es nun einen zusätzlichen Anreiz durch die „Liveberichterstattung über Kopfhörer“ gibt.

Dieser Beitrag wurde erstellt am Montag 16. Juni 2008 um 16:17 und abgelegt unter Fanberichte. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

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